BEKONEWS 2015

17 Wie funktioniert die Pulverlack- Produktion? Pannagger: Das granulatförmige Grund- material wird über Dosierwerke einem Compoundiersystem zugeführt. Es han- delt sich hier um Extruder, die unter Ein- wirkung von Druck, Temperatur und Scherkräften das Material aufschmelzen und dann dispergieren bzw. homogeni- sieren. Das Extrudat wird auf gekühlten Kalandern auf Platte gewalzt. Der erkal- tete Grobbruch wird in die Vermah- lungsanlage zur finalen Zerkleinerung ein- gebracht. Nach Vermahlung auf eine definierte Kornverteilung wird der Pul- verlack der Abfüllung zugeführt. Wie kam es zur Zusammenarbeit mit BEKO? Pannagger: Als wir uns entschieden, mit externen Engineering-Kompetenzen zu arbeiten, haben wir ganz klar strategische Partnerschaften angestrebt. Aufgrund der längerfristigen Zusammenarbeit und der Größe des Projekts wurde eine Vielzahl von Anbietern evaluiert. Ziel war es, eine optimale Mischung aus Flexibilität, Bran- chennähe und Preis-Leistungsverhältnis für TIGER zu finden. BEKO erfüllte für uns diese Anforderungen am besten. Vielen Dank! Warum wurde die Modernisierung der Fertigungslinien in Angriff genom- men? Pannagger: Als Hersteller hochwertiger Oberflächenbeschichtungen tragen wir den wachsenden Anforderungen unserer Kunden Rechnung und werten unsere Produktionskapazitäten auf. Dafür nüt- zen wir die besten verfügbaren Verfah- renstechnologien und unser Know-how, die Anlagen auch perfekt zu betreiben. Dieser „Operational Excellence“-An- spruch ist eines unserer Erfolgsrezepte. Um uns an der Spitze des Pulverlack- marktes behaupten zu können, wurde ein Investitionsprogramm von 20 Mio. Euro am Standort Wels gestartet. Welche Anlagenbereiche bzw. welche Produktion betreffen diese Investiti- onen? Pannagger: Die Investition umfasst die Modernisierung und Erweiterung der Fer- tigungslinien für die Produktion von Pul- verlack. Hierbei geht es um Compoun- diermaschinen und Vermahlungsanlagen samt Einbindung in die Infrastruktur, wie zum Beispiel Prozesskühlung und vor- und nachgelagerte Prozesse. ERFOLGSREZEPT „OPERATIONAL EXCELLENCE“ Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt lag in der Realisierung bei laufendem Produktionsbetrieb, betont Projektleiter Markus Pannagger von TIGERCoatings im Interviewmit den BEKONEWS. Markus Pannagger, Projektleiter TIGER Coatings: „Während der Installationsphase durfte der laufende Produktionsprozess zu keinemZeitpunkt beeinträchtigt werden, weder qualitativ noch quantitativ.“ In der Planungsphase konzentrierten wir uns auf die Konzeptionierung und Lay- outierung in Abstimmung mit den Anla- genbauern. Anschließend wurde die not- wendige Erweiterung des Stahlbaus detailliert und in eine ausschreibungsfä- hige Form gehoben. In der Installations- phase stand die kontrollierte Umsetzung des Leistungsumfanges bis hin zur Inbe- triebnahme und Überleitung in den lau- fenden Betrieb im Mittelpunkt. Was waren für Sie die besonderen technischen Herausforderungen? Pannagger: Die erste Herausforderung bestand in der Projektierung und dem Design des neuen Anlagenparks. Im Ge- gensatz zu einer Neuerrichtung auf der „grünen Wiese“ musste auf den Gebäude- bestand und die bestehende betriebliche Infrastruktur Rücksicht genommen wer- den. Die optimale Nutzung des zur Ver- fügung stehenden Raums war oberste Priorität. Die zweite Besonderheit ist in der Umsetzungsphase zu sehen. Da der Eingriff in den Bestand einer „Operation am offenen Herzen“ gleichkommt, durfte der laufende Produktionsprozess zu kei- nem Zeitpunkt beeinträchtigt werden, we- der qualitativ noch quantitativ. LEISTUNGSSPEKTRUM VON BEKO ■ 3D-Scanning zur Bestandserfassung ■ 3D-Planung inkl. Erstellung und Begleitung der Ausschreibung ■ Montageleitung für das gesamte Projekt

RkJQdWJsaXNoZXIy NTk1ODA=